Ohne tin-Charaktere, aber ein großartiger Roman mit lesbischen und bi Figuren. (Anmerkung von Anton)
Zu Lenas 50. Geburtstag kommen sie alle zusammen. Die vier Frauen, die sich so fremd geworden sind, obwohl ihre Geschichten so eng miteinander verwoben sind. Lena und Tatjana und ihre Töchter Nina und Edi.
Vier Lebensgeschichten, die ihren Anfang in der Sowjetunion nehmen, in einem Land, das nach vollen Bussen riecht, nach einem Teller Pelmeni mit Sahne, nach dem Sommer in Sotschi und nach den Pelzmänteln der reichen Patientinnen im Krankenhaus von Dnepropetrowsk.
Was passiert, wenn politische Systeme zerfallen und der Sog der Ereignisse die Menschen mit sich reißt? Sasha Marianna Salzmann nimmt uns mit in ein Land, das es nicht mehr gibt, in die Jahre der Perestroika, die Sasha "Fleischwolf-Zeit" nennt. Es geht um Herkunft und Heimat, Umbrüche, Neuanfänge und Kontinuitäten und um verpasste Chancen in der Liebe und im Leben. Es geht darum, wie Mütter und Töchter auf einander blicken und um das Ringen mit sich selbst und miteinander. (Rezi von Ulla)
Verlagsbeschreibung:
Wie soll man »herrlich« sein in einem Land, in dem Korruption und Unterdrückung herrschen, in dem nur überlebt, wer sich einem restriktiven Regime unterwirft? Wie soll man diese Erfahrung überwinden, wenn darüber nicht gesprochen wird, auch nicht nach der Emigration und nicht einmal mit der eigenen Tochter? »Was sehen sie, wenn sie mit ihren Sowjetaugen durch die Gardinen in den Hof einer ostdeutschen Stadt schauen?«, fragt sich Nina, wenn sie an ihre Mutter Tatjana und deren Freundin Lena denkt, die Mitte der neunziger Jahre die Ukraine verließen, in Jena strandeten und dort noch einmal von vorne begannen. Lenas Tochter Edi hat längst aufgehört zu fragen, sie will mit ihrer Herkunft nichts zu tun haben. Bis Lenas fünfzigster Geburtstag die vier Frauen wieder zusammenbringt und sie erkennen müssen, dass sie alle eine Geschichte teilen.
In ihrem neuen Roman erzählt Sasha Marianna Salzmann von Umbruchzeiten, von der »Fleischwolf-Zeit« der Perestroika bis ins Deutschland der Gegenwart. Sie erzählt, wie Systeme zerfallen und Menschen vom Sog der Ereignisse mitgerissen werden. Dabei folgt sie vier Lebenswegen und spürt der unauflöslichen Verstrickung der Generationen nach, über Zeiten und Räume hinweg. Bildstark, voller Empathie und mit großer Intensität.