A Trans Man Walks Into a Gay Bar

Harry Nicholas schreibt darüber, wie es für ihn ist, in unserer Gesellschaft ein schwuler trans* Mann zu sein sowie über männliche Privilegien, Erwartungen ans Mann-Sein, Unsicherheiten, Freuden und Schwierigkeiten. Er führt uns vom Ende der Beziehung mit einer Freundin zu seinem ersten Besuch eines Sexshops, dem Kauf eines Jockstraps und zum Daten mit schwulen Männern und deren unterschiedlichen Reaktionen auf sein Trans*-Sein. Immer mehr Zeit verbringt er auf Grindr, ist mehr online als offline, auf der Suche nach dem nächsten Fick, bis er während des Corona-Lockdowns überlegt, was er für die Zukunft möchte und erzählt dabei offen von seinen Erfahrungen. U. a. kritisiert er den Druck, als cis zu passen und das Trans*-Sein zu verstecken, um die cis-Gesellschaft zufriedenzustellen, und zugleich die Erwartungshaltung, dass trans* Personen sich beim Daten outen sollen, während cis Personen ihre Genitalien nicht verkünden. Dennoch outet er sich frühstmöglich, um spätere Verletzungen zu vermeiden, wünscht sich jedoch eine Gesellschaft, in der das nicht mehr nötig ist und in der wir alle nur Menschen sind.
Der Autor schreibt sehr reflektiert, hebt bewusst, trotz und wegen der ansteigenden Trans*feindlichkeit euphorische und glückliche Momente hervor und schließt im Nachwort u. a. mit folgender Beobachtung: „At the point of publication, I’ll be 26. During my relatively short lifetime, I have lived as a girl, a questioning person, a man, straight, lesbian and gay.“ Fügt hinzu, dass dies so natürlich nicht für alle trans* Männer zutrifft und stellt fest: „I’ve been all of LGBTQ+ and I’m so proud of that. … I hope the world changes and I continue to grow too.“
Inhaltswarnungen: Trans*feindlichkeit, Homofeindlichkeit  (Rezi von Anton)

 

 

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