Sieben Sekunden Luft

Buch

22,90 €
inkl. MwSt.,
zzgl. Versandkosten

Lieferzeit: ca. 2-4 Werktage**

Anzahl:


  • Beschreibung
  • Details

transfabel meint: „Die ganze Welt sagt mir, dass ich nicht existiere.“ Sieben Sekunden Luft ist ein eindringlicher Own-Voices-Roman über die Identitätsfindung von Hauptfigur Selah und darüber, wie die Erwartungshaltung der Mutter Selah bis ins Erwachsenenleben hinein prägt. Dabei geht es nicht nur um geschlechtliche Rollenerwartungen, sondern auch um andere Anforderungen, wie auf das Kind projizierte Träume von Erfolg. Geschickt verwoben präsentiert der Roman dichtgepackt und nachvollziehbar komplexe Gefühle rund um das Nicht-Reinpassen, Nicht-Genug-Sein, Unwohl-Sein im Körper wie auch Versuche, es anderen recht zu machen, des Verstellens aus Angst vor Ablehnung und doch auch immer wieder des Widerstands. Fast am Rande erwähnt werden ein Endokrinologe und eine Therapie, die erste queere Gruppe, der die Hauptfigur online beitritt, wo die Person erstmals „hörte, wie meine persönlichen Probleme weniger mit mir zu tun hätten als mit einer Ordnung, die einen das ganze Leben über versucht in eine Form zu pressen.“

 

„Auch in der Therapie fehlen mir die Worte für die Sachen, die damals passiert sind. Ich kann selbst das Wortefehlen nicht in Worte fassen. Da ist ein dunkler Ball, ein Nichts, das laut schreit, das mich auffrisst, an das ich aber nicht herankomme. So sehr ich mich anstrenge, ich kriege nicht heraus, was sich dort versteckt, und ich werde langsam müde, weiter danach zu suchen. Vielleicht ist da auch nichts.“ Autor*in Luca Mael Milschs Schreibstil und überzeugende Darstellung von Selah nimmt uns mit in Selahs innere Kämpfe auf der Suche nach sich selbst durch Veränderungen, Erinnerungen, einer neuen Familie mit Ava und schließlich während der tödlichen Krankheit der Mutter. Hautnah, authentisch, beklemmend und dennoch hoffnungvoll. (Rezi von Anton)

 

Inhaltswarnungen: Queerfeindlichkeit, toxische Eltern-Kind-Beziehung, psychische Erkrankungen, sexualisierte Gewalt, Mobbing, Essstörung

 

Verlagsbeschreibung:

 

Wie existieren in einem System, das ein Durchatmen beinahe unmöglich macht?


Wie jeden Morgen sitzt Selah auf der Veranda und wartet in die Stille hinein. Drei Monate sind vergangen, seit Selah sich krankgemeldet hat, um zu verschwinden. Doch die gewünschte Einsamkeit wird unerwartet zur Triebfeder für Vergangenes und Verdrängtes: Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, ist Selahs Beziehung zur Mutter von Erwartungsdruck, Schweigen und Scham geprägt – sie begleiten Selah bis ins Erwachsenenalter hinein. Als die Mutter im Sterben liegt und Selah längst ein Leben mit der eigenen Familie führt, werden die noch immer klaffenden Wunden offenbar. Da sind ungewollte Erlebnisse und Entscheidungen, die wie Phantome an der Haut kleben. Eine Bringschuld, auch wenn Selah gar nicht weiß, wem gegenüber eigentlich. Und Glaubenssätze, die so tief verankert sind, dass deren Abschütteln Lebensaufgabe ist.

 

Ein polyphoner Roman von der Suche nach der eigenen Geschichte


Wie verhält man sich, wenn das ganze Universum versucht, einem die Existenz abzusprechen? Wenn man erst lernen muss, mit sich selbst umzugehen, aber auch mit allem Geschehenen, den eigenen Erinnerungen, denen man fast nicht trauen kann. Und das unter den gesellschaftlichen Bedingungen von Misogynie, Heteronormativität, Queerfeindlichkeit, von sozialem und finanziellem Druck?


Luca Mael Milsch schreibt von Fragilität, die zur Stärke wird, von einer Welt voller Ambivalenzen, von der Sehnsucht nach einer selbstbestimmten Verortung in einer starren Struktur. Und darüber, was von uns übrigbleibt, wenn alles andere verschwindet.

  • Text/Illustrationen: Luca Mael Milsch
  • Hardcover, 264 Seiten
  • Sprache: Deutsch
  • 12,5 x 20,5 cm
  • Verlag: Haymon Verlag
  • ISBN: 978-3-7099-8226-6
  • Produktnummer: hay-978-3-7099-8226-6
  • 11 Stück auf Lager